Angst vor Gurken bei Katzen – was steckt dahinter?

Die Frage „Warum haben Katzen Angst vor Gurken?“ trat im Jahre 2015 auf. Jemand kam auf die Idee, die Reaktion einer Katze auf Gurken zu testen und es zu filmen. Das ins Internet gestellte Video hatte nachhaltige Folgen.

Angst vor Gurken bei Katzen – ein Video

Nicht nur dass es ganze Familien belustigte. Dieser Clip entwickelte sich auch zu einem der größten Internet-Trends bei den Usern von YouTube und ähnlichen Videoportalen. Tausende begannen, es nachzuahmen. Aber ist das, was auf den ersten Blick wie eine Comedy-Show aussieht, wirklich so lustig?

In diesem kleinen Ratgeber gehen wir der Frage „Warum haben Katzen Angst vor Gurken?“ genauer auf den Grund. In vielen digitalen Zeitschriften und auf zahlreichen anderen Internetportalen wird sie nur kurz beantwortet.

Warum haben Katzen Angst vor Gurken? Wir erörtern

Wir meinen: Das genügt nicht! Diejenigen, welche sich so köstlich amüsiert haben müssen erfahren, welche dramatischen Folgen diese Videos für ihre Vierbeiner haben können.

Unser Ziel ist es, Katzenhalter in die Lage jener Katzen zu versetzen, die mit einer großen grünen Gurke auf ihrem Futterplatz konfrontiert und überrascht werden. Erfahren Sie, ob Katzen das wirklich so lustig finden und was Tierpsychologen zu diesen Bizarren Videos sagen.

Angst vor Gurken – was geht da vor sich?

Haben Sie so ein Video schon einmal gesehen, in dem man die Angst vor Gurken bei Katzen sehen kann? Vielleicht sogar darüber gelacht? Natürlich. Erst einmal denkt der Zuschauer, es handele sich um ein harmloses Spiel. Es soll ein bisschen Abwechslung in den vielleicht manchmal etwas langweiligen Alltag des Stubentigers bringen. Doch Spaß macht das Gurken-Spiel nur den Menschen; auf keinen Fall den Katzen. Schauen wir uns doch einmal an, wie diese Videos ablaufen, welche fast alle nach demselben Muster gestrickt sind:

Die Katze widmet sich genüsslich ihrem Fressnapf mit dem Futter, was ihr gut schmeckt. Dabei schnurrt sie und leckt sich hin und wieder das Mäulchen. Während dessen legt jemand eine große Salatgurke direkt hinter ihr ab. Irgendwann dreht Mieze sich um und sieht die Gurke. Man sieht die Katze sich sehr erschrecken und deutet es als Angst vor Gurken.

Zu Tode erschrocken von der bedrohlichen Überraschung macht sie einen Katzenbuckel, stellt die Nackenhaare auf, springt in die Höhe und ergreift in panischer Angst die Flucht. Manchmal überschlagen sich die armen Tiere vor lauter Angst vor Gurken oder werfen Dinge um. In den schlimmsten Fällen verletzen sie sich an einem Hindernis. Und das finden die Zuschauer jetzt „cool“. Sie lachen sich kaputt.

Das Lachen gesund ist wissen wir alle. Doch muss es auf Kosten einer kleinen Katze sein, die gerade ihre Welt nicht mehr versteht. Sie wurde bei einem ihrer lebenswichtigsten Rituale gestört, fast zu Tode erschreckt und durch Erscheinen eines Ungeheuers von ihrem leckeren Fresschen vertrieben. Ein bislang sicherer Ort ist für sie zur Gefahr geworden. Aber warum haben Katzen Angst vor Gurken?

Warum haben Katzen Angst vor Gurken: Die Ursache

Die Ursache der Angst vor Gurken wird von Experten aus zwei unterschiedlichen Gesichtspunkten heraus erklärt. Zum Ersten ist es die Form einer Gurke. So meint zum Beispiel die in den USA beheimatete Tierpsychologin Jill Goldman: Wahrscheinlich verwechselt die Katze so ein Gemüse auf den ersten Blick mit einer Schlange oder einem anderen gefährlichen Reptil.

Katzen ist die Fähigkeit angeboren, solche Gefahren zu erkennen. Ihr Instinkt sagt ihnen, dass sie sich schützen müssen. Ein Angriff könnte tödlich sein. Die Tiere geraten in Panik und versuchen, sich schnellst möglich in Sicherheit zu bringen.

Andere Tierpsychologen wie Dr. Roger Mugfort aus Großbritannien stellen den Überraschungseffekt in den Vordergrund, welchen die Entdeckung einer Gurke direkt hinter dem Rücken einer Katze auslöst. Denn dort wo sie ihr Futter findet, hatte sie doch noch nie etwas zu befürchten.

Und plötzlich erscheint hinter ihr so ein schreckliches Ungeheuer. Laut Mugfort ist es in diesem Moment auch vollkommen egal, was man hinter der Samtpfote platziert hat. Vor allem längliche Gegenstände erkennt sie als gefährlich und flieht.

Was haben solche Katzenstreiche mit Tierliebe zu tun?

Ehrlich gesagt: Ganz und gar nichts! Der Mensch denkt in solchen Momenten nur an sich und seinen Spaß. Doch diesen auf Kosten hilfloser Tiere auszuleben ist im wahrsten Sinne des Wortes eine rießen Sauerei. Deshalb muss dieser Unsinn aufhören. Es ist vollkommen gleich, welche Tierpsychologen zu diesem Thema interviewt wurden.

Alle appellieren an der Vernunft der Internet-User. Sie warnen davor, sich dieses Video reinzuziehen und mit der eigenen Katze auszuprobieren. Denn es ist keine Beschäftigung, sondern ein böses Spiel. Vor allem bei sehr sensiblen Katzen kann das psychische Störungen in Form von bleibenden Ängsten zur Folge haben.

An einem Platz wo gefährliche Objekte auftauchen werden sie nie wieder fressen. Es kann das leckerste Futter sein. Mieze wird es nicht anrühren. Das heißt: Steht zum Beispiel der Fressnapf in der Küche, wird sie den Raum nicht mehr betreten.

Es könnte ja eine neue Bedrohung warten. Eines sollte jedem Katzenfreund klar sein: Ein derartiges Experiment, was die Tiere einem solchen Stress aussetzt, kann das Leben der kleinen Samtpfötchen auf ewig prägen. Denn die Katze wird sich in ihrer gewohnten Umgebung nicht mehr sicher fühlen und leiden.

Wie kann dieser Wahnsinn gestoppt werden?

Leider gar nicht. So lange es User gibt, welche sich von diesen Videos angezogen fühlen und gerne Experimente machen, werden immer wieder Katzen die leidtragenden sein. Sicher gibt es auch Fellnasen, welche das nicht berührt. Aber die meisten reagieren, wie wir es im vorigen Abschnitt beschrieben haben.

Es hängt auch ein bisschen von der Rasse ab. Besonders anhängliche Miezen wie Birma und Siam Katzen sind dermaßen sensibel. Dass sie so einen Schock kaum überstehen dürften. Und was, wenn ein Kätzchen ihr schönes Zuhause was sie einst geliebt hat plötzlich als gefährliches Territorium sieht?

Angst vor Gurken selbst erlebt – was können Betroffene tun?

Allen, welche von dem Video angesteckt wurden und es jetzt bereuen verraten wir nun, wie ihrem Stubentiger vielleicht geholfen werden kann:

Wir alle wissen, wie gerne Katzen fressen. Es ist für sie ebenso eine Leidenschaft wie lebenswichtig. Verweigert Mieze die Nahrungsaufnahme, ist guter Rat teuer. Sie können ihr schlecht zu verstehen geben, dass sie jetzt nichts mehr zu befürchten hat.

Auf jeden Fall ist es zwingend erforderlich, den Futterplatz zu wechseln. Er sollte so weit wie möglich vom ehemaligen entfernt sein. Am besten wählen Sie einen anderen Raum. Idealerweise servieren Sie Ihrem Liebling das Futter in einer anderen Etage, sofern es die Möglichkeiten zulassen.

Mit etwas Glück kommt Ihr Stubentiger irgendwann über das Erschrecken hinweg und die Wunden sind geheilt. Das wird sich daran zeigen, dass er eines Tages wieder am alten Futterplatz erscheint. Belohnen Sie ihn dafür mit Streicheleinheiten und ein paar Leckerlis. Vielleicht versuchen Sie es mit einem Clickertraining?

Wenn Mieze sich darauf einlässt und positiv reagiert denken Sie nach, auf welches Fresschen sie besonders scharf ist. Stellen Sie ihr immer wieder davon etwas hin. Vielleicht können Sie irgendwann Ihren Erfolg feiern? Fruchtet jedoch gar nichts empfehlen wir, einen Tierpsychologen aufzusuchen. Ihr Tierarzt kann Ihrem Kätzchen außerdem Appetit anregende Mittelchen verabreichen. Diese geben Sie ihm so lange weiter, bis es wieder frisst.

In diesem Sinne: Alles Gute für Katzenhalter und Fellnäschen.

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